Deutsche Gesellschaft für Ökonomische Bildung

Jahrestagung 2023

Digitalisierung in der ökonomischen Bildung

Tübingen, 03.‐15.02.2023

Digitalisierung  spielt  in  verschiedenen  Kontexten  eine  immer  größere  Rolle  in  der  ökonomischen  Bildung.  Dabei  zeigen  sich  inzwischen  vielfältige  Varianten  digitaler  Instrumente  für  den Wirtschaftsunterricht und die außerschulische ökonomische Bildung. Diese reichen von Erklärvideos, über  Wikis  und  Blogs,  digitalen  Projektarbeitstools  bis  hin  zu  Virtual  und  Augmented  Reality.  Die  digitalen  Instrumente  können  in  ganz  unterschiedlichen  Szenarien  eingesetzt  werden:  zur Veranschaulichung von Lerninhalten (Multimedialität), zur Darstellung verschiedener Perspektiven auf den Lerninhalt (Multiperspektivität) oder zur Individualisierung der Lernprozesse.

 

Auch Feedback im Lernprozess und Kommunikation zwischen Lernenden verändern sich durch digitale Instrumente. Weiterhin ist die Digitalisierung durch die hohe Relevanz für die Zukunft des Lebens und Arbeitens in vielen Themenfeldern der ökonomischen Bildung als Inhalt präsent. Beispielsweise spielt der Umgang mit  digitalen  Daten  in  der  Verbraucher*innen‐Bildung  eine  große  Rolle;  in  der  Entrepreneurship  Education eröffnet die Digitalisierung digitale Vertriebswege. Auch Themen wie künstliche Intelligenz gilt  es  im  Wirtschaftsunterricht  zu  reflektieren.  Indem  digitale  Produkte  und  Dienstleistungen  im  Unterricht als Beispiele berücksichtigt werden, kann an die momentane Lebenswelt der Schüler*innen angeknüpft und somit die Bedeutung der Lerngegenstände für die Lernenden erhöht werden.


Alle diese Veränderungen müssen sich auch in der Lehrer*innenbildung für das Fach Wirtschaft (bzw. verwandte Fächer) widerspiegeln. Hier gilt es, die zukünftigen Lehrer*innen nicht nur auf den Umgang mit digitalen Instrumenten vorzubereiten, sondern sie auch zu unterstützen, dass sie Digitalisierung in Unternehmen beurteilen und in den Unterricht einbringen können. 

Jahrestagung 2022

Ökonomische Bildung für Nachhaltige Entwicklung

Münster, 21.-23-02.2022

Die Verschärfung der globalen Umweltprobleme im Allgemeinen und der Klimawandel im Besonderen stehen aktuell ganz oben auf der politischen Agenda. Im Sinne Klafkis handelt es sich hier um das zentrale epochaltypische Schlüsselproblem unserer Zeit, da es in hohem Maße von gesamtgesellschaftlicher und weltumspannender Bedeutung ist und zugleich jeden einzelnen wesentlich betrifft.

 

Die ökonomische Bildung hat dieses Thema seit einigen Jahrzehnten im Blick. Bereits in den 1980ern gab es die ersten wirtschaftsdidaktischen Veröffentlichungen zur ökonomisch fundierten Umweltbildung, auch in interdisziplinärer Auseinandersetzung mit dem erziehungswissenschaftlichen Diskurs.

 

Im Jahr 2022 wird sich die DeGöB erneut diesem hoch relevanten Themenfeld zuwenden. Inhaltlich umfasst dies alle Fragestellungen, die die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in einen Zusammenhang zur ökonomischen Bildung bringen. Außerdem können auf der Jahrestagung Beiträge zu den AG-Themen eingereicht werden: Entrepreneurship Education/ Finanzielle Bildung/ Lehrerbildung & Curriculum/ Berufliche Orientierung/ Ökonomische Bildung in einer digitalen Welt

 

Den Call for Abstracts finden sie hier und die Rahmendaten für den Tagungsverlauf hier.

Jahrestagung 2021

Inhaltliche und methodische Konzeptionen für die Ökonomische Bildung

Online, 15.-16.März 2021

In diesem Jahr wurde die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Ökonomische Bildung (DeGÖB) digital durchgeführt. Vom 15.-16. März trafen sich mehr als 90 Wirtschaftsdidaktiker*innen von über 20 Hochschulstandorten in Deutschland zu dem Thema „Inhaltliche und methodische Konzeptionen für die Ökonomische Bildung“ und diskutierten über aktuelle Entwicklungen und Veränderungen in ihrem Arbeitsfeld. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Zentrum für ökonomische Bildung an der Universität Siegen (ZöBIS).

Die Ökonomische Bildung hat sich in den letzten Jahren stark ausdifferenziert. Während in den Ursprüngen eine volkswirtschaftlich geprägte Wirtschaftsbürgerbildung die Grundlinie der inhaltlichen Konzeption Ökonomischer Bildung bestimmte, erkennen wir mit der Fokussierung auf Finanzielle Bildung und Entrepreneurship Education, dass sich hier substanzielle Veränderungen ergeben. Nicht zuletzt spiegelte sich dies auch in unseren Arbeitsgruppenthemen wider.

Im Rahmen der Jahrestagung wurden inhaltliche und methodische Konzeptionen für die ökonomische Bildung beleuchtet und diskutiert.

Den vollständigen Call for Papers finden Sie hier. Die Beiträge finden Sie hier.

Jahrestagung 2020

Empirische Pädagogische Forschung in der Ökonomischen Bildung

Landau 26.-28.02.2020

Die Jahrestagung 2020 wurde von unserem ehemaligen Vorsitzenden, Herrn Kollegen Prof. Dr. Günther Seeber, und Herrn Juniorprofessor Tim Kaiser ausgerichtet. Der Vorstand freut sich, auch in Landau an einem Ort tagen zu können, der es uns erlaubt, uns vom spiritus loci mitnehmen zu lassen. Die Universität Landau ist einer der ersten Standorte in der Bundesrepublik für empirische pädagogische Forschung (ZepF). Das Rahmenthema gab den Anlass, uns in einer methodologischen Reflexion unseres Weges zu versichern. Es ist sicher richtig, auf das Erreichte zurückzuschauen und uns zu überlegen, inwieweit wir unsere Wissenschaft nach den methodischen Maßgaben des Kritischen Rationalismus betreiben und wie das eine oder das andere für den Erkenntnisfortschritt zu bewerten und einzuordnen wäre. So wichtig es ist, dass wir diese Gelegenheit nutzen, den Blick auf die Methodologie zu richten, ist der Rahmen, den unser Konferenzthema umgrenzt, ausdrücklich sehr weit gesteckt. Sicher wird es vielen Mitgliedern möglich sein, aus ihrer jeweiligen Forschung heraus zu berichten.

JAHRESTAGUNG 2019

Ökonomische Bildung und Innovation

Dortmund 25.-27.02.2019

Eines der zentralen definitorischen Merkmale von Wissenschaft ist ihr Bestreben, neue Erkenntnis hervorzubringen. Sie ist in diesem Sinne per se innovativ. Die Innovationstheorie erkennt allerdings in der Invention als solcher noch keine Innovation. Erst in der wirtschaftlichen Umsetzung wird aus dem kühnen Gedanken Lebenspraxis. Dieser Akt setzt einen kaum weniger gewagten unternehmerischen Mut voraus, was mitunter so weit interpretiert wird, dass ‚der Unternehmer‘ als ganz eigener Typus des homo oeconomicus beschrieben wird.

Für den Wirtschaftsunterricht bedeutet dieses Thema erneut zweierlei: Einerseits ist zu fragen, inwieweit die wirtschaftsdidaktische Forschung ihren definitorischen Anspruch gerecht wird: Gelingt es der Wirtschaftsdidaktik so innovativ zu werden, wie es ihr wissenschaftlicher Anspruch fordert. Wo müsste sie innovativer werden? Andererseits eröffnet sich mit diesem Thema das weite Feld der in der Hauptsache betriebswirtschaftlichen Innovationsforschung, gerade auch mit Blick auf das Unternehmertum und die Entrepreneurship Education, die am Standort der Tagung im Fokus des Erkenntnisinteresses steht.

07/17/18

JAHRESTAGUNG 2018

Ökonomische Bildung und Freiheit

Freiburg 26.-28.02.2018

Freiheit ist der Urgrund des wirtschaftlichen Handelns, das ist die Kernbotschaft der Freiburger Schule. Nur wer frei ist, kann selbständig handeln. Doch nur wer frei zum Handeln ist, kann von seinem Wissen Gebrauch machen. Nur wer frei zum Handeln ist, benötigt auch eigenes Wissen, das sein Verhalten zum zielgerichteten Handeln werden lässt und dies nicht bloß im ökonomischen Sinne.

So deutet vor dem genius loci, den die ordoliberale Ökonomik geprägt hat, sich ein Bündel von Fragen aus. Erstens ist zu klären, wie ‚Freiheit‘ als Thema in den wirtschaftlichen Unterrichts zu integrieren ist, welche curriculare Einbettung ist nötig, wie das Thema Freiheit unterrichtlich anzusprechen. Ökonomie und gesellschaftlicher Fortschritt, Ordnung und Freiheit bilden nach den Freiburger Ökonomen ein komplexes Interaktionsgefüge, das zugleich eine Lernchance wie auch eine besondere Herausforderung an die didaktische Reduktion darstellt. Wie also kann die unterrichtliche Behandlung dem Verständnis dieser vielfältigen Zusammenhänge dienen und ökonomische Bildsamkeit entfalten? Zweitens sind die Möglichkeiten freien Handelns über ihre Grenzen zu bestimmen. Drittens ist in aller Allgemeinheit zu fragen, wie ökonomische Bildung jungen Menschen helfen kann, sich durch eigene Leistung von Zwängen zu befreien.

JAHRESTAGUNG 2017

Kontexte

Flensburg 01.-03.03.2017

Ein Großteil wirtschaftsdidaktischer Forschung geht Fragen nach den Zielen, Inhalten, Voraussetzungen, Rahmenbedingungen, Methoden und Wirkungen des Wirtschaftsunterrichts nach. Gleichwohl erfasst dies nur einen Teil des Erwerbs Ökonomischer Bildung. So kann Lernen nicht nur gezielt und absichtlich, sondern auch zufällig und ggf. unbemerkt erfolgen, etwa wenn im Rahmen anderer Unterrichtsfächer ökonomische Themen nebenbei erörtert werden. Beispiele hierfür wären Texte im Deutschunterricht oder Popsongs im Musikunterricht mit wirtschaftlichen Inhalten genauso wie fachübergreifende Fragestellungen mit einer ökonomischen Komponente.

Vor dem Hintergrund sowohl der nach wie vor unzureichenden Verortung Ökonomischer Bildung im allgemeinbildenden Schulsystem Deutschlands als auch der Notwendigkeit lebenslangen Lernens ist der informelle Erwerb Ökonomischer Bildung außerhalb der Schule von Bedeutung. Dies kann beispielsweise mittels Büchern, Zeitungen, Spielen oder durch Konfrontation mit ökonomisch geprägten Lebenssituationen wie Einkaufen, Arbeiten, Verkaufen auf Flohmärkten oder Medienkonsum erfolgen.

JAHRESTAGUNG 2016

Perspektiven

Hildesheim 24.-26.02.2016

Die Vorstellung, was unter Ökonomischer Bildung zu verstehen ist, hat Konsequenzen sowohl für Inhalte, Perspektiven und Gestaltung entsprechender Lehr-Lernprozesse als auch für ihre curriculare Verortung. Zwar ist die Bedeutung Ökonomischer Bildung im Hinblick auf ihren allgemeinbildenden Wert weitgehend unumstritten. Kontrovers werden hingegen die konkrete Fachkonstruktion (eigenständiges Fach vs. Kombinationsfächer), ihr zeitlicher Stellenwert in knappen Stundentafeln, ihre Inhalte oder auch die im Fachunterricht anzustrebenden Kompetenzen diskutiert. Neben diesen Fragen widmete sich die Tagung auch der Erörterung unterschiedlicher Konzepte Ökonomischer Bildung und ihrem Verhältnis zu Werten und Diversität. Ferner wurden Erkenntnis- und Unterrichtsmethoden einer kritischen Analyse unterzogen. Ein weiterer Schwerpunkt lag in der Untersuchung des Verhältnisses zu anderen Disziplinen wie Religion, Geschichte oder Mathematik, wodurch Ansätze zur interdisziplinären Kooperation auf Forschungs- und auf Unterrichtsebene identifiziert werden konnten.

JAHRESTAGUNG 2015

Theorie-Praxis-Verhältnis

Wien 24.-27.02.2015

Die Wirtschaftsdidaktik setzt sich insbesondere mit dem Unterrichtsfach und dessen Bildungsgehalt, den Zielen und Inhalten, den Lehr-Lernprozessen und deren Ergebnissen sowie mit Merkmalen von Lehrkräften und Lernenden auseinander. Dieses Spektrum zeigt den klaren Bezug fachdidaktischer Forschung zum Praxisfeld auf. So ist auch der Fokus fachdidaktischer Forschung weniger selbstreferentiell, sondern bezieht sich in erheblichem Maße auf die Unterrichtswirklichkeit, aus der sie Fragestellungen generiert und deren Optimierung im weitesten Sinne der Bezugspunkt ihrer Arbeit ist.

Gleichwohl wird die Distanz zwischen Wissenschaft und Praxis häufig kritisiert: Fachdidaktische Erkenntnisse seien zu praxisfern, praktisches Unterrichtshandeln zu wenig reflektiert und kaum theoriebezogen. Tatsächlich ist ein unverbundenes Nebeneinander von wissenschaftlicher Fachdidaktik und Unterrichtspraxis kaum wünschenswert, da so die naheliegenden Möglichkeiten zur gegenseitigen Befruchtung nicht genutzt würden.

Ein Schwerpunkt der Tagung lag in der Analyse möglicher Ursachen des Theorie-Praxis-Problems in der Ökonomischen Bildung und der Identifikation möglicher Lösungsansätze.

JAHRESTAGUNG 2014

Kognitive Aktivierung

Oldenburg 03.-06.03.2014

Kognitiv aktivierender Unterricht soll Lernende zum vertieften Nachdenken und zur Vernetzung mit ihrem Vorwissen anregen. Die Auseinandersetzung mit kognitiver Aktivierung ist gerade für die fachdidaktische Forschung von Bedeutung, da sie sich im Gegensatz zu anderen Merkmalen von Unterrichtsqualität wie Klassenführung oder unterstützendem Sozialklima durch eine klare Domänenspezifik auszeichnet.

Im Rahmen der Jahrestagung 2014 wurden zahlreiche Aspekte der kognitiven Aktivierung aus wirtschaftsdidaktischer Perspektive beleuchtet. Mehrere Beiträge widmeten sich der Präzisierung des Begriffs der kognitiven Aktivierung und seinen Zusammenhängen etwa zu Bildung, Lerntheorien oder Emotionen. Ein anderer Schwerpunkt lag in der Identifikation von Vorstellungen und Fachkonzepten der Schüler, deren Kenntnis eine wesentliche Voraussetzung sowohl zur Gestaltung kognitiv aktivierender Lernumgebungen als auch zur Konzeption von Curricula und Bildungsstandards ist. Ein dritter thematischer Block bestand in der Analyse des kognitiven Aktivierungspotenzials fachtypischer Unterrichtsmethoden- und -medien.